Mein Podcast zum Thema
Was ist eine Wachphase?
Als Wachphase bezeichnet man den Zeitraum zwischen dem Aufwachen und dem nächsten Schläfchen am Tag. Dazu gehört sowohl das Füttern, Spielen als auch die Bettgehroutine.
Bei den zeitlichen Angaben beziehe ich mich auf folgende Quelle: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/32087408/ In dieser Publikation findest Du Forschungsergebnisse zur durchschnittlichen Anzahl an Schläfchen und Dauer des gesamten Tagschlafs. Hieraus lassen sich die genannten Empfehlungen zu Wachzeiten ableiten.
Wie lange sollte die Wachphase sein?
Die Wachphasen sind abhängig vom Alter der Kleinen – du kannst die empfohlenen Zeiten in der Tabelle ablesen. In der Regel sollte die Wachphase je nach Alter in der angegebenen Range liegen. Jedoch ist jedes Kind anders, daher sieh die Zeiten bitte nicht als fixe Angaben, sondern Werte zur Orientierung. Sie sollen Dir dabei helfen, die richtige Länge der Wachphasen für Dein Baby zu finden.
Die erste Wachphase des Tages
Die ideale Länge der ersten Wachphase ist abhängig vom Alter Deines Babys und verändert sich laufend mit zunehmendem Alter. Die erste Wachphase des Tages sollte nicht zu kurz sein, vor allem, wenn Dein Baby immer früh aufwacht, denn eine zu kurze erste Wachphase kann das frühe Aufwachen begünstigen.
Wenn Dein Baby also ein Frühaufsteher ist und schon nach kurzer Zeit wieder müde ist, versuche die erste Wachphase des Tages in kleinen Schritten zu verlängern. Das kannst Du tun, indem Du einen kleinen Spaziergang machst und dabei in Interaktion mit Deinem Baby bleibst (damit es nicht einschläft), besondere Spielsachen rausholst oder mit Deinem Baby durch die Wohnung tanzt. So kannst Du die erste Wachphase Tag für Tag in kleinen Schritten etwas mehr ausdehnen.
Kurze Wachphasen in den ersten Monaten
„Ich erinnere mich noch so gut daran, als meine Erstgeborene ein kleines Baby war und ich nicht glauben konnte, dass sie nach schon einer Stunde Wachsein wieder müde ist. Daher suchte ich nach anderen Gründen für ihre Unruhe „Sie hat sicher wieder Hunger!“, „Vielleicht Schmerzen?“ oder wenn ich es mir nicht anders erklären konnte, kam mir der Satz „So ist das eben mit Babys“ in den Sinn.
Victorias Erfahrungen
Heute weiß ich: Vor allem bei den Kleinsten sind die Wachphasen sehr kurz und wenn man sie zu lange wach hält, kann Unruhe und Weinen ein Zeichen für Übermüdung und Überstimulation sein.“
Für ein Neugeborenes bedeutet eine Stunde Wachsein: trinken, in der Gegend herumschauen, Geräusche wahrnehmen, Gesichter anschauen und ganz viel Neues entdecken. All diese Dinge sind für die Kleinen viel, es strengt sie an und ermüdet sie.
Aus diesem Grund solltest Du Dich nicht dazu verleiten lassen, Dein Kleines zu lange wachzuhalten. Wenn Dein Baby übermüdet ist, produziert der Körper eine hohe Menge des Stresshormons Cortisol. Dieses Hormon putscht Dein Kleines auf. Eine zu lange Wachphase kann demnach auch dazu führen, dass Dein Baby schwer in den Schlaf findet und Tagschlafphasen kurz werden. Das wiederum führt dazu, dass die Kleinen übermüdet sind, schlecht trinken und unruhige Nächte bevorstehen.
-> Lies auch: Müdigkeitsanzeichen – erkenne Babys Signale
Zeit fürs Bett: Die letzte Wachphase vor dem Schlafengehen
Die Länge der letzten Wachphase des Tages, also die Zeit nach dem letzten Tagschlaf bis zum abendlichen Zubettgehen, hat eine besondere Bedeutung. Sie kann einen Einfluss darauf haben, wann Dein Baby am nächsten Morgen aufwacht. Stichwort: Übermüdung! Diese führt nämlich in vielen Fällen dazu, dass Babys unruhig schlafen und am nächsten Morgen früh aufwachen. Da die ideale Länge der letzten Wachphase vor dem Zubettgehen sehr individuell ist, achte hier ganz besonders auf die Müdigkeitsanzeichen in Kombination mit altersgerechten Wachphasenlängen.
Vielleicht hast Du aber den Satz im Ohr „Bring Dein Baby abends später ins Bett, dann schläft es auch länger!“ Dieser Mythos ist leider weit verbreitet, was vermutlich an dem Irrglauben liegt, dass Babys nicht viel Tagschlaf brauchen. Diese Aussage muss man jedoch differenziert betrachten, das heißt je nach Alter des Babys. Es gibt in der Tat Situationen, in denen es sinnvoll ist, Dein Baby noch etwas wachzuhalten.
Altersgerechte Wachphasen bei Babys
Wachphasen bei Babys 0-3 Monate
Die empfohlene Länge der Wachphasen bei Babys bis zum 3ten Lebensmonat liegt bei maximal 1,5 Stunden. Das überrascht viele, besonders frisch gebackene Eltern können es häufig gar nicht glauben , dass schon wieder Schlafenszeit für das Kleine ist. Oft werden Neugeborene dann zu lange wachgehalten. Von einem auf den anderen Moment wird das Baby dann super unruhig und weint. Eltern versuchen dann häufig andere Gründe für die Unruhe zu finden und ordnen sie im ersten Moment gar nicht der Müdigkeit zu – weil das Baby doch „gerade erst“ geschlafen hat.
Wenn Du schon mehrere Beiträge von mir gelesen hast, weiß Du, dass ich in meinem LaLeLu Babyschlafkurs den Fokus insbesondere auf den präventiven Babyschlaf lege, also darauf, von Beginn an gute Schlafgewohnheiten zu fördern und zu unterstützen. Dazu zählt unter anderem, dass Du die Müdigkeitsanzeichen Deines Babys erkennst, verstehst und darauf reagieren kannst. Vor allem in der Neugeborenen-Zeit ist das enorm wertvoll.
Wachphasen bei Babys im 4ten Monat
Ab diesem Alter kann es zur Schlafregression, also zur Veränderung des Schlafverhaltens, kommen. Babys entwickeln ab dem vierten Monat einen Schlafrhythmus mit festen Schlafzyklen in mehreren Phasen. Diese Umstellung kann für Schlafherausforderungen sorgen. Dein Baby wacht wahrscheinlich öfter auf und schläft schlechter wieder ein.
Tagsüber sollte Dein Kind insgesamt etwa 3-5 Stunden über 3-4 Nickerchen verteilt schlafen. Die empfohlene Länge der Wachphasen liegt bei ca. 1,5-2 Stunden.
Wachphasen bei Babys 5-7 Monate
In diesem Alter können Babys nachts bereits länger am Stück schlafen, viele werden nur 1-2 Mal wach, weil sie Hunger haben, oder schlafen sogar durch.
Tagsüber findet der Wechsel von 4 zu 3 Schläfchen statt. Die Wachphasen sind etwa 2-3 Stunden lang und Dein Baby schläft tagsüber insgesamt ca. 2-4 Stunden.
Wachphasen bei Babys 8-13 Monate
Im 8ten Monat macht Dein Baby einen großen Entwicklungssprung und es kann wieder zur Schlafregression kommen. Auch Trennungsangst und schmerzende Zähne können für unruhige Nächte sorgen. Viele Kinder müssen in diesem Alter jedoch nachts nicht mehr gefüttert werden.
Wenn es auf den ersten Geburtstag zugeht, kommt noch die Angst, etwas zu verpassen hinzu. Wenn Dein Baby nicht schlafen will, bedeutet dass nicht, dass es nicht müde genug ist. Es will spielen und auf keinen Fall die vielen spannenden Dinge verpassen, die um es herum passieren.
Dein Kind braucht in diesem Alter in der Regel nur noch zwei Tagschläfchen von insgesamt 2-4 Stunden. Ich empfehle Dir Wachphasen mit einer Länge von 3-4 Stunden bei Deinem 8 nis 13 Monate altem Baby.
Wachphasen bei Babys ab 14 Monate
Ältere Babys schlafen oft schon durch oder zumindest längere Phasen am Stück. Und auch tagsüber brauchen sie weniger Schlaf. In diesem Alter kannst Du probieren von zwei Schläfchen auf einen Mittagsschlaf zu wechseln.
Dein Kind braucht ab dem 14ten Lebensmonat etwa 2-3 Stunden Schlaf am Tag. Die empfohlene Länge der Wachphase beträgt in diesem Alter 4-6 Stunden.
Über den Umgang mit Wachphasen & Schlafdruck
Häufig erlebe ich in meinen Coachings, dass ältere Babys tagsüber zu früh ins Bett gebracht werden. Und ich kann das wirklich sehr gut nachvollziehen, denn wenn die richtige Wachphasenlänge sich eingependelt hat und Dein Kleines gut in den Schlaf findet, fällt es umso schwerer, etwas an diesem Rhythmus zu verändern. Doch genau das ist jetzt teilweise notwendig.
Wenn Dein Kind beispielsweise 8 Monate alt ist und nicht länger als 2 Stunden Wachphase zwischen seinen Schläfchen hat, dann ist diese Phase für das Alter zu kurz! Dies führt dann häufig dazu, dass die Tagschläfchen kurz sind und auch die Nächte unruhig. Doch woran liegt das?
Das ist eine Folge daraus, dass sich der Müdigkeitstank Deines Babys in der kurzen Wachphase nicht auffüllen kann. Damit baut sich auch nicht genügend Schlafdruck auf. Einfacher gesagt bedeutet das, dass es wichtig ist:
- die ideale altersgerechte Wachphasenlänge im Blick zu haben &
- stetig diese zu verlängern, damit Dein Baby müde genug aber nicht übermüdet ist.
Und das bitte nicht von heute auf morgen versuchen umzusetzen, sondern in kleinen Schritten, mit Geduld und natürlich einem besonderen Auge auf das Wohlbefinden der Kleinen.
Am Anfang erscheint Dir vielleicht das Erreichen der richtigen Länge der Wachphase wie eine große, beinahe unbesiegbare Herausforderung. Lass Dich davon jedoch bitte nicht erschrecken! Allein die Tatsache, dass Du dieses Wissen nun im Hinterkopf hast, wird Dir dabei helfen, herauszufinden, was für Dein Baby am besten passt. Gib Dir und Deinem Kleinen die notwendige Zeit.
Wie schaffe ich es, dass mein Baby selbstständig einschläft?
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