“Puhh Daniel, ich bin stehend K.O. Ich bekomme nachts seit Wochen kein Auge zu.” Gerade hatte ich mit einem Freund telefoniert, der vor einigen Monaten Vater geworden ist. Und es ging wie bei den meisten frischgebackenen Vätern auch um das Thema Schlafen. bzw. eher Schlafmangel.
Tja so ist das, da freut man sich monatelang auf das große Ereignis und die so kuschelig und spannende neue Lebensphase als Eltern und dann Zack!
Wir Eltern können das gar nicht so richtig genießen, einfach weil unter anderem der Schlaf fehlt. Mama und Papa laufen nur noch auf Autopilot und von der ganzen Baby-Freude bleibt fast nichts übrig, wenn das Ganze nicht sogar in Stress, Anstrengung und vielleicht sogar gegenseitige Vorwürfe entgleist.
Als Papa von drei Kindern kann ich das nur zu gut nachvollziehen. Deshalb sind hier meine 6 wichtigsten Tipps für frischgebackene Väter und deren Zeit nach der Geburt:
1. #BETTERTOGETHER
Ich habe die Tipps gemeinsam mit meiner Frau erarbeitet. D.h. wir sehen die Aufgabe als Team an. Nur allzu leicht kommen Ehen von Kleinkindern ins Wanken, weil der Stress so groß wird, dass irgendwann jeder für sich allein kämpft. Eltern sein ist ein Langstreckenlauf, mit Höhen und Tiefen. Und wir haben uns ja mal entschieden, diesen gemeinsam anzugehen. Das ist zwar Arbeit, aber dadurch kommt genau das Fundament zustande, welches eine Ehe meiner Meinung nach trägt.
2. Hilfe von Experten
Hole Dir Hilfe von Experten und habe nicht den Anspruch das Rad im Stress neu zu erfinden. Alle großen Werke sind durch Teams entstanden, wo jeder das gemacht hat, was er am besten konnte. Genauso wie ich in die Werkstatt fahre, wenn die komische Lampe im Auto rot leuchtet und eben nicht die Mechaniker-Ausbildung anfange. Wir haben uns immer den Rat von Experten in dem jeweiligen Themen geholt. Einfach, weil wir dann vertrauen konnten, dass es schnell wieder besser läuft.
3. Routinen
Babies und Kinder brauchen Routinen. Gerade ich, der vom Naturell her eher gerne mal kreativ-spontan agiert, hat hier ein enormes persönliches Entwicklungsfeld. Als Kita-Träger ist mir vollkommen klar, dass sich Kinder nur dann auf Neues in der Welt einlassen können, wenn sie wissen, was klar, strukturiert und verlässlich ist. So ist es aber eben auch mit den Schlafroutinen. Für ein Neugeborenes ist der Übergang von der Geburt ein riesen Neuanfang und hier hilft es ihm, wenn es Konstanten erfährt und immer ähnliche Abläufe erkennt. Dann kann es sich in diesen besser zurechtfinden.
4. Einer muss die Führung übernehmen
Lass den internen Experten die Führung übernehmen. Hier sind wir wieder beim Punkt 1 #bettertogether. Normalerweise ist in Beziehungen oft einer der Strukturierte. Bei uns ist das definitiv meine Frau. Also haben wir relativ früh erkannt, dass es für unsere Beziehung deutlich weniger Diskussionen bedeutet, wenn sie einfach in dem Thema führt und ich sie dabei unterstützte. Ich kenne auch Paare, wo der Mann eher der Strukturierte ist. Da müsst Ihr intern einfach mal schauen, wer dafür prädestiniert ist.
5. Vater-Kind-Bindung stärken
Mama oder Papa-Kind? Wir haben von Anfang an geschaut, dass auch ich als Vater so oft wie möglich mit den Babys kuschel, sie auf den Arm nehme, im Tragetuch trage, oder mit ihnen spazieren gehe. Einfach damit sich das Baby auch an mich gewöhnt. Ich hab da natürlich einiges aufzuholen, aber es ist einfach wichtig, dass nicht alles nur von Mami erledigt werden kann. Das ist später genauso wichtig. Bspw. beim Wickeln, wie auch beim Eingewöhnen in die Kita. Auch wenn sich hier am Anfang die Babys vielleicht eher bei der Mami beruhigt haben, probierte ich es immer wieder behutsam, bis ich auch alles genauso wie die Mami machen konnte. Da kann man auch eine schöne Routine draus machen. Zum Beispiel kann ich als Papa direkt nach der Arbeit das Baby in die Trage oder das Tragetuch auf den Bauch nehmen.
- A) kann sich so das Baby schön an mich gewöhnen und sozusagen “bonden”.
- Und B) komme ich so selbst einfach runter, weil ich merke, dass es auch Dinge außerhalb des Stresses in der Firma gibt, welche wirklich wichtig für mich sind.
6. Zubettbringen
“Mami bringt das Baby so gut ins Bett, dann ist es doch besser, wenn sie das macht.” Liebe Papis, ich weiß, dass es am Anfang so ist. Das war bei mir auch so. Aaaaber, lasst es bitte nicht so bleiben. Denn das ist weder für das Kind, Deine Frau und auch nicht für Dich langfristig gut. Also nimm Dir ein Herz und fang behutsam an. Auch, wenn es am Anfang nicht so gut klappt und deutlich länger dauert, was es bei mir auch getan hat. Mittel- und langfristig ist es nur gut für Deine Bindung zum Baby und für Deine Ehe, weil beides dadurch total gestärkt wird. Und das wollen wir doch, oder?
So, das waren meine 6 Tipps für frischgebackene Väter und deren Zeit nach der Geburt. Ich hoffe, es war etwas für Euch dabei. Wie am Anfang geschrieben, Eltern werden ist eine lange, spannende, aber auch anstrengende Reise. Irgendwie kommt irgendwas immer zu kurz, oder bleibt liegen. Die Zeiten, wo wirklich alles immer passt, sind auch nicht so schnell in Sicht. Dauernd gibt es neue Themen, worum Ihr Euch kümmern dürft. Aber auf der anderen Seite, werden Euch Momente, Lächeln, Wärme und eine eigene Familie geschenkt, die unbezahlbar ist! Und dafür lohnen sich all die Anstrengungen.
In diesem Sinne #familyfirst und #bettertogether!
Euer Daniel
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