Welche Kleidung sollte ein Baby beim Schlafen tragen?
Orientiere Dich daran, was DU nachts trägst. Vermutlich schläfst Du mit Deinem Baby in einem Zimmer, dann zieh ihm in der ersten Zeit eine (dünne) Schicht mehr an als Du selbst brauchst.
Du ziehst zum Beispiel einen Flanell-Pyjama an und hast eine dicke Bettdecke zum Zudecken? Dann zieh Deinem Baby unter einem warmen Schlafsack entsprechend einen langärmligen Body, einen Pyjama und eventuell Söckchen an.
Du trägst im Sommer bloß ein dünnes Shirt und hast eine leichte Sommerdecke? Dann reicht Deinem Baby vermutlich auch nur ein Kurzarmbody und ein leichter Schlafsack.
„Beim ersten Baby standen wir noch mit Thermometer im Zimmer und waren total unsicher, was wir unserer Tochter anziehen sollten. Mittlerweile beim dritten Kind schaue ich einfach, was mein Bauchgefühl sagt, fühle bei meinem Kleinen im Nacken nach, ob er schwitzt oder kühl ist und entscheide dementsprechend, ob ich ihm noch was anziehe oder eine Lage ausziehe.“
Victorias Erfahrungen
Ich stelle Dir gleich ein paar Kleidungs-Empfehlungen für die jeweilige Raumtemperatur vor, inklusive TOG-Werte für Schlafsäcke. Bitte beachte, dass es sich auch hier lediglich um Orientierungswerte handelt. Manche Babys benötigen weniger Schichten als andere, denn das ist ganz individuell. Wichtig ist, dass Dein Baby nicht überhitzt! Wie Du überprüfst, ob Dein Baby friert oder schwitzt, erfährst Du weiter unten.
Gründe für einen Baby-Schlafsack:
Ein Schlafsack vermindert das Risiko des plötzlichen Kindstodes (SIDS), denn im Gegensatz zu einer Decke und Kissen kann Dein Baby den Schlafsack nicht über das Gesicht ziehen. Außerdem kann Dein Kleines einen Schlafsack (anders als eine Decke) nicht wegstrampeln und bleibt so schön warm – und fühlt sich sicher und geborgen.
Kleiner Exkurs zu TOG-Werten
Die Maßeinheit TOG steht für Thermal Overall Grade. Sie gibt den Wärmewiderstand von Textilien an. Je höher der TOG-Wert, desto wärmer ist ein Schlafsack. Er reicht von 0,5 TOG bei 24-25°C bis 3 TOG bei unter 16°C Raumtemperatur.
TIPP: Noch einfacher wird es, wenn Du Dich daran orientierst, was Du zum Schlafen brauchst:
- TOG 0.5 wenn Dir eine dünne Sommer-Bettdecke oder ein Laken reicht.
- TOG 1-1.5 wenn Du eine normale Bettdecke nutzt.
- TOG 2 wenn Du unter einer schweren Winter-Bettdecke schläfst.
Was muss der Schlafsack leisten, damit er den Babyschlaf unterstützt?
In einem hochwertigen, atmungsaktiven Baby-Schlafsack kann sich die Wärme nicht stauen. Das hilft gegen Überhitzung. Gefütterte Varianten schützen Dein Kind vorm Frieren. Achte hierbei auf die TOG-Werte, s. Grafik.
Idealerweise sollte der Schlafsack bei 40°C waschbar und trocknergeeignet sein. Wolle-Seide wirkt temperaturausgleichend und ist daher eine sehr gute Wahl, aber etwas kostspieliger. Beliebte Materialien für Baby-Schlafsäcke:
- Baumwolle
- Fleece
- Wolle-Seide
- Musselin (vor allem im Sommer eine super Wahl!)
Damit der Schlafsack hält, was er verspricht, muss die Form und Länge passen. Er sollte an Schulter, Hals und Armen gut sitzen, damit Babys Köpfchen nicht durchrutschen kann. Und er sollte groß bzw. lang genug sein, damit sich das Kind ganz ausstrecken kann. Hier gilt folgende Faustregel: Körperlänge (bis zu den Schultern, ohne Kopf) + 10-15 cm = ideale Länge des Schlafsack
Was zieht man unter den Babyschlafsack?
Bei der Kleiderwahl gibt es ein paar grundsätzliche Dinge zu beachten:
- Was Du Deinem Baby anziehst, hängt immer von der Raumtemperatur ab – daher rate ich zum Zwiebelprinzip. Damit kann man schnell Abhilfe schaffen, wenn Dein Baby friert oder ihm zu warm ist.
- Du solltest Deinem Kind im Bett kein Mützchen aufsetzen. Denn wenn ihm zu warm ist, gibt es die überschüssige Wärme über den Kopf ab.
- Wenn Dein Baby krank ist und Fieber hat, solltest Du es im Bett nicht extra wärmer anziehen.
DISCLAIMER: Hierbei handelt es sich um Orientierungswerte – keine absoluten Richtwerte. Sprich mit Deiner Hebamme oder Kinderärztin / Deinem Kinderarzt, wenn Du unsicher bist!
Baby nachts anziehen im Sommer:
Im Sommer solltest Du darauf achten, das Schlafzimmer so gut es geht herunter zu kühlen. Je nachdem, wie sehr sich Eure Wohnung oder Euer Haus aufheizt, solltest Du Deinem Baby eine Schicht weniger anziehen.
-> siehe auch: Tipps zum Schlafen bei Hitze
Wenn das Thermometer im Schlafzimmer über 26 Grad misst, reicht Deinem Baby ein Kurzarmbody (ganz ohne Schlafsack oder mit einer ganz leichten Variante z. B. aus Musselin). Bei Innentemperaturen von 24-25 Grad kann ein Body und ein Sommerschlafsack mit 0,5 TOG reichen. Liegen die Temperaturen zwischen 22 und 23 Grad, empfiehlt sich ein langärmliger Body und ein dünner Schlafsack (0,5 TOG). In warmen Sommernächten nutze ich gerne dünne Musselin-Fusssäcke, die man leicht aus einem Musselintuch selbst nähen kann.
Wichtig: Bitte nutze immer einen Schlafsack statt einer Decke! Zum Beispiel den Übergangsschlafsack Wombi aus einem leichten Sommerstoff. Mit dem Gutscheincode Kingababy bekommst Du bei Wombambino 10% Rabatt auf den Kauf.
Outfit-Ideen für Sommernächte:
- kurzärmliger Body
- dünner Baby-Schlafanzug ohne Füßchen
- Sommerschlafsack (TOG 0,5 bis 1)
- dünne Musselin-Fuss-Säcke
Baby nachts anziehen im Winter:
Auch im Winter heißt es zuerst: Zimmertemperatur prüfen und ggf. regulieren. Achte darauf, dass das Schlafzimmer nicht auskühlt und schalte – wenn nötig – die Heizung an.
Bei Temperaturen unter 16 Grad braucht Dein Baby einen langärmligen Body, Schlafanzug, Söckchen und einen Winterschlafsack mit 3 TOG. Zwischen 16 und 17 Grad reicht ein Schlafanzug, ein langärmliger Body, Söckchen und ein Schlafsack mit TOG 2,5. Wenn das Thermometer 18-19 Grad anzeigt, greifst Du zu Schlafoverall, langärmligen Body und Schlafsack (1 TOG). Bei 20-21 Grad schläft Dein Baby lediglich in Schlafanzug und Schlafsack mit 1 TOG-Wert.
Outfit-Ideen für Winternächte:
- langärmliger Body
- Baby-Schlafanzug aus Baumwolle oder Wolle-Seide
- Schlafanzug mit Füßen oder Socken
- Winterschlafsack ab TOG 2,5 bis 3,5
Schaffe die richtige Schlafumgebung für dein Baby
Neben der richtigen Kleidung ist auch die Umgebung wichtig, in der Dein Baby schläft. Achte dabei auf Folgendes:
- Die empfohlene Raumtemperatur zum Schlafen liegt zwischen 16 und 19 Grad. Das ist nur leider nicht immer möglich. Versuch trotzdem Dein Bestes und dunkle zum Beispiel im Sommer den Raum, wo Dein Baby schläft, schon tagsüber ab, damit es nachts kühl ist.
- Sorge für ausreichend Frischluft, indem Du den Raum vor der Bettgehzeit gut lüftest.
- Safety first: Verzichte auf Kissen, Kuscheltiere und Ähnliches im Bett Deines Baby und senke so das Risiko, dass die Atemwege Deines Kindes bedeckt werden.
Baby für die Tagschläfchen richtig anziehen
Auch tagsüber solltest Du Dich an der Raumtemperatur des Raums orientieren, wenn Du Dein Baby für ein Nickerchen schlafen legst und dafür richtig anziehen willst. Schläft es tagsüber ebenfalls im Schlafzimmer, wo es eventuell etwas kühler ist? Oder vielleicht im wärmeren Wohnzimmer? Passe sein Outfit entsprechend an.
Wie erkenne ich, ob mein Baby friert oder ob ihm zu warm ist?
Hände und Füße von Babies fühlen sich oft kälter an. Daher eignen sie sich nicht als Indikatoren. Um zu prüfen, ob Dein Baby richtig angezogen ist, fühlst du am Nacken, Bauch und Rücken, ob es kühl ist oder schwitzt. (Im Idealfall sollte es hier angenehm warm sein.) Dann kannst Du das Outfit entsprechend anpassen. Hier hilft das Zwiebelprinzip, mit dem Du schnell eine Schicht an- oder wieder ausziehen kannst!
Welche Gefahren entstehen durch Überhitzung?
Ist Deinem Baby zu warm, besteht die Gefahr eines Wärmestaus, denn sein Kühlmechanismus funktioniert noch nicht so gut – und das kann gefährlich werden. Dieses Sicherheitsrisiko ist für Neugeborene und Babys unter einem Jahr besonders hoch.
Hör auf dein Gefühl und nimm Druck raus!
Wie bei vielen Themen rund um Babyschlaf, Gesundheit und Erziehung gilt: Druck rausnehmen! Schon bald hast Du ein Gefühl dafür, wie Du Dein Baby nachts anziehst. Und der Kälte-Hitze-Check an Nacken, Bauch und Rücken gibt Dir zusätzliche Sicherheit.